Lockdown-Lehren für Lebensmittelhändler: Was haben wir gelernt?
Die COVID-19-Pandemie prägt die Einzelhandelslandschaft weiterhin auf dramatische Weise. In vielen Ländern kam der erste Lockdown im März 2020, und in einigen, darunter Frankreich, Deutschland und Großbritannien, herrschen immer noch unterschiedlich starke Einschränkungen, die die Ausbreitung des Virus eindämmen sollen
Der Online-Verkauf von Lebensmitteln hat weltweit um 30% zugenommen. Und selbst die Märkte, in denen es derzeit keinen Lockdown gibt, passen sich an die Veränderungen an, die die Pandemie im Konsumverhalten bewirkt. So liegt etwa in China der Online-Anteil am Lebensmittelhandel weiter bei hohen 25% – eine Steigerung von 18% gegenüber 2019. Könnte das darauf hindeuten, dass sich die Gewohnheiten der Verbraucher dauerhaft ändern?
Wie die so genannte “neue Normalität” aussehen wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall aber mussten die Einzelhändler in diesem Jahr Anpassungen vornehmen, um neuen Maßnahmen wie Social Distancing gerecht zu werden. Im Lebensmittelsektor ist dieser Anpassungsdruck besonders stark spürbar, weil hier die Läden als unverzichtbare Einrichtungen durchgehend geöffnet bleiben konnten.
Zugleich hat die Pandemie zu einem raschen Anstieg der Online-Bestellungen von Lebensmitteln geführt. Verständlicherweise versuchen jetzt viele Lebensmittelhändler, die Situation zu nutzen, um vom Online-Handel zu profitieren.
Während der gesamten Krise haben die Menschen weniger Geld für nicht-lebensnotwendige Dinge ausgegeben, wie etwa Mode, Elektronikprodukte oder Restaurantbesuche. Dagegen sind die Ausgaben für Lebensmittel um bis zu 20% gestiegen, und mehr als 15% der Verbraucher haben zum ersten Mal Lebensmittel online gekauft.
Doch wie kommen die Supermärkte mit dem Übergang zum Online-Handel zurecht, und welche Lehren können Lebensmittelhändler bislang aus der Pandemie ziehen? Auch wenn die Krise die Digitalisierung vielleicht beschleunigt hat, werden die Händler über eine zuverlässige, langfristige und zukunftssichere Strategie nachdenken müssen, um ihre Online-Kunden halten und neue Kunden gewinnen zu können.
Lehren aus dem Lockdown: Die Kundenerfahrung entscheidet
Für viele Einzelhändler bedeutet Online-Handel einfach, Waren über das Internet anzubieten und ein Liefersystem einzurichten. Für Lebensmittelhändler ist die Sache dagegen wesentlich schwieriger.
Wenn Verbraucher Lebensmittel einkaufen, erwarten sie erheblich mehr Steuerungs- und Wahlmöglichkeiten als beispielsweise beim Kauf eines Fernsehers oder einer neuen Jeans. In einem Lebensmittelgeschäft möchten sich die Kunden Portionen bedarfsgerecht abwiegen lassen; sie möchten Obst und Gemüse genau begutachten und an der Feinkosttheke ein ganz bestimmtes Stück Fleisch auswählen können.
Dass sich dieses Einkaufserlebnis nur sehr schwer auf den Online-Handel übertragen lässt, war die härteste Lektion, die viele Lebensmittelhändler 2020 lernen mussten. Einige Lebensmittelhändler lagern, vielleicht aus Verzweiflung, ihren Online-Verkauf an Anbieter von Liefer-Apps aus. Das kann zwar kurzfristige Vorteile bringen, ist aber nicht nachhaltig und garantiert keinen längerfristigen Erfolg. Zudem schwächt es das Einkaufserlebnis für die Online-Kunden und fügt damit der Marke womöglich dauerhaften Schaden zu.
Eine E-Commerce-Infrastruktur für die Zukunft aufbauen
Der Lebensmittelhandel hat auf dem Weg ins Jahr 2021 enorme Wachstumschancen, doch er muss dieses Wachstum auf nachhaltige und vorausschauende Weise steuern. Wie oben erwähnt, werden schnell improvisierte Lösungen, etwa mithilfe von Liefer-App-Anbietern, nicht funktionieren. Das gilt für alle strategischen Aspekte des Online-Handels mit Lebensmitteln.
Um ein rentables Online-Geschäft aufzubauen, müssen Lebensmittelhändler das Einkaufserlebnis, die Kundenbeziehungen und die Betriebsabläufe selbst in der Hand haben. Ein Lebensmittelhändler sollte die volle Kontrolle über seine Marke, sein Produktangebot und seine Preisgestaltung behalten, auch wenn er wächst. Um Erfolg und Rentabilität zu gewährleisten, müssen die Waren im Laden effizient gepickt und das Online-System vollständig mit der bestehenden ERP-Infrastruktur integriert werden. Ein Headless-Commerce-Ansatz – wie die Lösung von Emporix, die auf mehr als zehn Jahren Erfahrung im Online-Lebensmittelmarkt basiert – befähigt die Händler, ihre vorhandenen Systeme bedarfsgerecht mit neuen Lösungen und Prozessen zu integrieren. So können sie in ihrem eigenen Tempo wachsen.
Auch wenn die Versuchung groß sein mag, möglichst schnell von den Chancen zu profitieren, die die Pandemie mit sich bringt: Nur ein nachhaltiger, maßgeschneiderter Ansatz wird den Lebensmittelhändlern im Online-Geschäft langfristig gute Dienste leisten.
Informieren Sie sich hier näher über die Softwarelösungen, die Emporix dem Lebensmittelhandel bietet. Oder nehmen Sie über das nachstehende Formular Kontakt mit uns auf.