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B2B Commerce

Disruption im B2B E-Commerce: Warum wir den Mut brauchen, Prozesse neu zu denken

Artikel zur Episode #133 des Podcasts "The Hard Truth About B2B E-Commerce" von Isaiah Bollinger und Tim Peterson mit Matt Eichner. 

TL;DR

  • B2B Commerce Plattformen müssen mehr leisten als reine Transaktionsabwicklung – entscheidend ist die flexible Unterstützung individueller Geschäftsprozesse.
  • Prozessintegration ist der unterschätzte Hebel für Differenzierung, Automatisierung und Kundenorientierung im digitalen Vertrieb.
  • Der „Custom Code Trap“ blockiert Innovation: Wer jedes Update als Projekt denkt, verliert Agilität und Wettbewerbsfähigkeit.
  • No-Code und KI ermöglichen es heute, komplexe Prozesse ohne technische Hürden zu modellieren, zu optimieren und kontinuierlich anzupassen.
  • Der erste Schritt muss kein Replatforming sein – aber ein Umdenken darüber, wie Technologie wirklich unterstützen kann, ist überfällig.

Vom Transaktionssystem zur Prozessplattform

Wie schaffen wir es, digitale Commerce-Systeme nicht nur effizient, sondern auch anpassungsfähig und zukunftssicher zu gestalten?

Diese Frage steht im Mittelpunkt der Podcast-Episode #133 von "The Hard Truth About B2B E-Commerce", in der Matt Eichner von Emporix, gemeinsam mit den Gastgebern Isaiah Bollinger und Tim Peterson über die Zukunft des B2B Commerce spricht. Im Fokus: Die Grenzen klassischer Plattformansätze, der Einfluss von Prozesslogik auf Geschäftserfolg - und die Frage, wie Unternehmen mit Hilfe moderner Technologien echte Agilität erreichen können.

Als Teil von Emporix hat mich diese Folge nicht nur fachlich angesprochen, sondern auch persönlich inspiriert. Denn sie macht deutlich: Die Herausforderungen im B2B Commerce lassen sich nicht allein durch mehr Funktionen lösen - sondern durch ein neues Verständnis von Commerce als dynamischem, prozessorientiertem System.

In diesem Beitrag möchte ich zentrale Gedanken aus dem Gespräch aufgreifen, einordnen - und weiterdenken. Vor allem aber möchte ich zeigen, warum es sich lohnt, genau jetzt über Prozesse zu sprechen. Und darüber, wie Technologie dabei helfen kann, aus dem „Nein“ von gestern ein „Ja“ für morgen zu machen.

Warum B2B Commerce mehr als nur Transaktionen braucht

In vielen Unternehmen ist der digitale Vertrieb heute funktional - aber selten wirklich flexibel. Bestellungen können online aufgegeben werden, Produktdaten sind verfügbar, ein Login-Bereich existiert. Doch sobald Prozesse von der Norm abweichen - etwa bei komplexen Angebotslogiken, individuellen Preisstaffeln oder kundenspezifischen Freigabeworkflows - geraten viele Systeme an ihre Grenzen. Und mit ihnen die Organisationen, die sie nutzen.

Dabei geht es im B2B längst nicht mehr nur um Transaktionen. Es geht darum, wie schnell und präzise Unternehmen auf neue Anforderungen reagieren können - intern wie extern. Wie sie Verkaufsprozesse gestalten, Kundenanfragen steuern oder regulatorische Änderungen umsetzen. Und wie gut all das miteinander verzahnt ist.

Matt Eichner bringt es im Podcast auf den Punkt:

„I think there's a much bigger idea than e or than e-commerce - especially for B2B. It’s about how I make the full commerce experience optimized for sales.“

Das bedeutet: Erfolgreicher B2B Commerce braucht mehr als einen Checkout - er braucht Prozesse, die Vertrieb, Service und Logistik sinnvoll miteinander verbinden. Und die sich kontinuierlich weiterentwickeln lassen.

In der Praxis zeigt sich das oft ganz konkret: Ein Kunde möchte eine abweichende Lieferadresse. Ein Angebot soll automatisch erstellt, aber manuell geprüft werden. Ein interner Rabatt muss genehmigt, ein Exportprozess länderspezifisch angepasst werden. Solche Anforderungen klingen banal - doch sie verlangen flexible Prozesslogik. Und genau hier entscheidet sich, ob eine Plattform unterstützt oder bremst.

Prozesse, der unterschätzte Hebel im digitalen Handel

Wenn von Digitalisierung im E-Commerce die Rede ist, denken viele zunächst an die Integration von ERP-Systemen, an Produktdaten, Lagerbestände oder Bestellstatus. All das ist wichtig – aber es ist nur die halbe Wahrheit. Denn was häufig übersehen wird, ist die Frage: Wie laufen die Prozesse eigentlich ab, die diese Daten erst in Wertschöpfung übersetzen?

Matt nennt das im Podcast die Unterscheidung zwischen Datenintegration und Prozessintegration. Während die Anbindung an Systeme wie SAP oder Salesforce vielerorts Standard ist, bleiben Geschäftsprozesse oft in Excel, E-Mails oder isolierten Tools gefangen. Doch gerade hier entsteht der Unterschied: Zwischen reiner Abwicklung und echter Kundenerfahrung. Zwischen Automatisierung und manueller Abstimmung. Zwischen „funktioniert irgendwie“ und „funktioniert für uns“.

Ob Angebotsfreigaben, individuelle Versandregeln oder das Management von Retouren: Prozesse sind das Rückgrat des digitalen Handels – insbesondere im B2B. Doch in traditionellen Plattformen werden sie oft nur als Nebenprodukt betrachtet. Die Folge: Unternehmen müssen sie über Custom Code nachbauen, mit all den bekannten Nachteilen – starren Abhängigkeiten, hohen Kosten, langen Entwicklungszyklen.

Emporix verfolgt einen anderen Ansatz: Statt Prozesse in Code zu gießen, werden sie im System modelliert – visuell, verständlich, nachvollziehbar. So können auch komplexe Abläufe abgebildet und bei Bedarf angepasst werden – ohne tiefgreifende Eingriffe in die Systemlandschaft. Die Technik unterstützt den Prozess – nicht umgekehrt.

Gerade in einer Zeit, in der sich Anforderungen und Märkte immer schneller verändern, wird diese Fähigkeit zum entscheidenden Faktor. Denn wer seine Prozesse nicht flexibel steuern kann, verliert nicht nur Zeit – sondern auch Anschluss.

Wie Custom Code Innovation verhindert

In vielen Unternehmen ist es ein vertrautes Dilemma: Ein Prozess soll geändert oder ergänzt werden – doch schon bei der Anforderung winkt die IT ab. Zu aufwändig, zu riskant, zu teuer. Der Grund? Die sogenannte „Custom Code Trap“.

Was zunächst nach Flexibilität klingt – individuelle Erweiterungen, maßgeschneiderte Prozesse, spezifische Regeln – wird schnell zum Problem, wenn diese Anpassungen tief im Code verankert sind. Änderungen sind nur durch Entwickler möglich, oft dauert es Wochen bis Monate, bis selbst kleine Anpassungen produktiv sind. Dokumentation fehlt, das Wissen sitzt bei einzelnen Personen, Updates werden zur Zitterpartie.

Matt Eichner beschreibt das im Podcast treffend: 

„Every new process or change means a new, expensive development process, a new project, new customization. Project by project, your system grows more complex.“

Und genau hier liegt das Problem: Je mehr angepasst wurde, desto schwerfälliger wird das System.

Das Ergebnis? Viele Unternehmen fangen irgendwann gar nicht mehr an. Gute Ideen bleiben in der Schublade, Innovationspotenziale werden nicht ausgeschöpft. Und während der Wettbewerb Prozesse automatisiert und Kundenerlebnisse optimiert, bleibt man selbst im Wartungsmodus.

Dabei wäre es technisch längst möglich, komplexe Abläufe agil zu steuern – ohne starre Abhängigkeiten. Die Voraussetzung: eine Plattform, die Prozesse als eigenständige, veränderbare Einheiten behandelt – und nicht als fest verdrahtete Codezeilen. Genau hier setzt Emporix mit seiner Orchestration Engine an.

Denn: Innovation scheitert selten an Ideen – sondern an der Umsetzbarkeit im System. Wer seine Geschäftslogik flexibel steuern kann, gewinnt nicht nur Zeit, sondern echte Handlungsfähigkeit zurück.

Wie moderne Plattformen Prozesse durch No-Code & KI neu definieren

Prozesse sind das Betriebssystem jedes Unternehmens. Doch wenn jede Anpassung zum IT-Projekt wird, leidet nicht nur die Geschwindigkeit – sondern auch die Innovationsfreude. Genau an diesem Punkt setzt die Kombination aus No-Code-Technologie und künstlicher Intelligenz (KI) an: Sie macht Prozesslogik zugänglich, gestaltbar – und vor allem: schnell veränderbar.

Im Podcast beschreibt Matt Eichner, wie Emporix diese beiden Elemente miteinander verbindet. Die sogenannte Orchestration Engine bildet eine visuelle Prozesslogik über den Commerce-Stack. Das bedeutet: Geschäftsprozesse können als Flussdiagramm modelliert, getestet und angepasst werden – ganz ohne eine einzige Zeile Code. Was früher Wochen gedauert hat, lässt sich nun in wenigen Stunden umsetzen.

Der Clou: KI ist dabei nicht bloß ein Buzzword, sondern ein echter Enabler. In der Orchestration Engine agiert sie wie ein digitaler Strategie-Partner. Nutzer können Prozesse in natürlicher Sprache beschreiben – und die KI wandelt sie in ein visuelles Prozessmodell um. Beispiel: „Wenn ein Neukunde sich registriert, füge einen 25% Willkommensrabatt zum ersten Warenkorb hinzu.“ Ein Prozess, der nicht nur abgebildet, sondern direkt live geschaltet werden kann.

Wichtig ist dabei: Die KI ersetzt nicht das Fachwissen – sie erweitert es. Sie ist kein „Auto-Pilot“, sondern eher ein „Co-Pilot“, der Vorschläge macht, Zusammenhänge erkennt und wiederverwendbare Vorlagen liefert. So entsteht eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Business und IT – auf Augenhöhe, mit gemeinsamen Werkzeugen.

Das Ergebnis: Mehr Agilität, weniger Reibungsverluste. Und ein System, das nicht nur heute passt – sondern auch morgen noch mitdenkt.

Was Unternehmen jetzt tun können

Der Wandel im B2B-E-Commerce ist längst in vollem Gange. Doch viele Unternehmen zögern – aus nachvollziehbaren Gründen: Legacy-Systeme, enge Ressourcen, Unklarheit über den besten Einstiegspunkt. Die gute Nachricht: Es braucht keinen radikalen Umbruch über Nacht. Aber es braucht den ersten Schritt – und den richtigen Fokus.

Aus dem Gespräch mit Matt Eichner lassen sich drei zentrale Impulse ableiten:

1. Denkprozesse neu statt Systeme komplett:

Nicht jedes Problem verlangt nach einer neuen Plattform – aber viele Herausforderungen lassen sich lösen, wenn man Prozesse ins Zentrum der Betrachtung rückt. Statt nur technische Funktionen zu vergleichen, lohnt sich die Frage: Wie flexibel können wir unsere Abläufe heute wirklich steuern?

2. Individualisierung zulassen – ohne Angst vor Komplexität:

Die Sorge vor teurer, schwer wartbarer Customization ist berechtigt. Doch sie gilt nur, wenn Prozesse fest im Code verankert sind. Wer stattdessen auf modellierbare Prozesslogik setzt, kann individuelle Anforderungen umsetzen – und bleibt trotzdem updatefähig.

3. KI und No-Code als Brückenbauer verstehen:

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz oder visuelle Prozessdesigner sind kein Selbstzweck. Aber sie ermöglichen es, schneller auf Veränderungen zu reagieren, bereichsübergreifend zu arbeiten und Komplexität zu beherrschen. Genau das braucht es, um in dynamischen Märkten erfolgreich zu bleiben.

Der vielleicht wichtigste Gedanke: Es geht nicht darum, möglichst viel auf einmal zu verändern. Sondern darum, gezielt dort anzusetzen, wo Prozesse heute noch blockieren – und diese schrittweise zu transformieren. Nicht als Großprojekt, sondern als kontinuierlicher Weg zu mehr Handlungsspielraum.

Fazit: Zukunft gestalten heißt, Prozesse gestalten

Die Podcast-Episode mit Matt Eichner macht deutlich: Die Zukunft des B2B-Commerce entscheidet sich nicht mehr nur an der Oberfläche – sondern im Inneren der Systeme. Wer heute wettbewerbsfähig bleiben will, muss in der Lage sein, Prozesse flexibel zu denken, zu gestalten und kontinuierlich zu verbessern. Nicht irgendwann – sondern jetzt.

Denn die wahren Game Changer liegen nicht in der Funktionalität, sondern in der Fähigkeit zur Veränderung: Wie schnell kann ein neues Angebotskonzept live gehen? Wie reibungslos lassen sich Kundenanforderungen abbilden? Wie flexibel reagiert das System auf neue regulatorische Vorgaben oder Marktchancen?

Bei Emporix glauben wir, dass Technologie keine Bremse sein darf. Sondern Enabler. Unsere Plattform wurde genau mit diesem Anspruch entwickelt: Prozesse orchestrieren, statt sie zu coden. Veränderungen sichtbar machen, statt sie zu verstecken. Und Innovationsfreude wieder ermöglichen – mit einem klaren Ziel: „Yes is more fun than no.“

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